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Ihr Ratgeber über Schrauben und Dübel

Vorbohren bei Holzschrauben: Wann ist es sinnvoll?

Vielleicht ist Ihnen das auch schon einmal passiert: Sie möchten eine Schraube in ein Holz eindrehen und dabei bekommt es einen Sprung oder es reißt ein Teil ab. Das wäre möglicherweise nicht passiert, hätten Sie vorgebohrt – also mit einem Holzbohrer ein Loch dort gemacht, wo Sie nachher die Schraube versenken. In diesem Beitrag erkläre ich, warum das Vorbohren bei Holzschrauben sinnvoll ist, welche Größe Sie dabei beachten sollten und was passieren kann, wenn Sie es nicht machen. Hier geht es zurück zum Ratgeber.

Was ist mit dem Vorbohren bei Holzschrauben gemeint?

Beim Vorbohren bei Holzschrauben wird mit einem Holz- oder Metallbohrer ein Loch in das Holz gebohrt, bevor die Schraube an dieser Stelle eingeschraubt wird. Das vorgebohrte Loch hat in der Regel einen etwas kleineren Durchmesser als das Gewinde der Schraube. Durch das Vorbohren werden mehrere Vorteile erzielt, auf die ich im nächsten Absatz etwas näher eingehe.

Ich selbst mache das Vorbohren immer davon abhängig, wie groß der Schraubendurchmesser ist und ob es ein Holz ist, das zum Splittern neigt. Außerdem bohre ich immer dann vor, wenn das Holz bereits Risse oder Spalten aufweist. In solchen Fällen bewährt sich diese Vorgangsweise letztlich immer. Aus meiner Sicht ist das Vorbohren also zusammengefasst immer dann ratsam, wenn …

  • … es sich um ein schmales Werkstück handelt.
  • … die Randabstände gering sind.
  • … Sie ein hartes oder mit Ästen durchzogenes Holz bohren möchten.
  • … der Schraubendurchmesser groß ist.
Vorbohren Holzschrauben

Die häufigsten und wichtigsten Grüne, um in Holz vorzubohren.

Das passiert, wenn Sie Holzschrauben nicht vorbohren

Eines vorweg: Oft passiert einfach nichts, wenn Sie Holzschrauben nicht vorbohren. Folgendes kann allerdings passieren bzw. hat es auch gewisse Vorteile, vorzubohren:

  • Splittern des Holzes: Ohne ein vorgebohrtes Loch kann das Holz beim Eindringen der Schraube splittern. Dies beschädigt das Holz oder führt zu Spalten und Rissen.
  • Bruch der Schraube: Holzschrauben sind in der Regel hart und können beim Eindrehen in hartes Holz brechen. Ein vorgebohrtes Loch hilft, den richtigen Weg für die Schraube vorzubereiten und das Risiko eines Bruchs zu verringern.
  • Verzug der Schraube: Ohne Vorbohren kann die Schraube dazu neigen, sich zu verziehen. Dies führt letztlich dazu, dass die Schraube schief sitzt.
  • Leichteres Eindrehen: Das Eindrehen von Holzschrauben ohne vorgebohrtes Loch kann schwierig sein, im Besonderen bei hartem Holz (beispielsweise Eiche) oder größeren Schrauben. Ein vorgebohrtes Loch erleichtert das Eindrehen immens.

Aus diesen Gründen ist es aus meiner Erfahrung heraus in vielen Fällen ratsam, Holzschrauben vor dem Hineinschrauben mit einem Holzbohrer* vorzubohren. Die genaue Größe des vorgebohrten Lochs sollte etwas kleiner sein als der Durchmesser des Schraubengewindes. Dies garantiert einen guten Sitz der Schraube aber vermindert die Chance, dass das Holz reißt. Im nächsten Absatz habe ich dazu eine Tabelle für Sie:

Empfohlene Bohrergrößen für das Vorbohren: Tabelle

In ein Nadelholz (Fichte, Lärche, etc.) bohren Sie in der Regel immer anders vor, als in ein Laubholz (Eiche, Ahorn, etc.). Das habe ich in der nachstehenden Tabelle, die ich durch Eigenrecherche erstellt habe, dargestellt:

Ø-GewindeØ-Bohrer NadelholzØ-Bohrer Laubholz
3,0 mm2,0 mm2,0 mm
3,5 mm2,0 mm2,0 mm
4,0 mm2,5 mm3,0 mm
4,5 mm3,0 mm3,0 mm
5,0 mm3,0 mm3,5 mm
6,0 mm4,0 mm4,0 mm
7,0 mm4,5 mm5,0 mm
8,0 mm5,0 mm6,0 mm
10 mm6,5 mm7,0 mm
12 mm7,0 mm8,0 mm

Bohrerarten

Zwei wichtige Gradmesser, die einen Einfluss auf das Vorbohren bei Holzschrauben haben sind das Gewinde der Schraube und vor allem die Schraubenspitze:

  • Standardspitze: Bei dieser Spitze sollten Sie vorbohren, wenn es die Situation erfordert. Ist das Holz sehr weich und der Schraubendurchmesser gering, werden Sie aber auch ohne Vorbohren gut vorwärtskommen.
  • Bohrspitze: Bei der Bohrspitze* müssen Sie an und für sich nicht vorbohren. Bei dieser ist der Bohrer in die Spitze integriert. Üblicherweise können Sie mit dieser auch in sehr harten Hölzern problemlos bohren – sie kostet allerdings ein wenig mehr als herkömmliche Holzschrauben.
  • Cutspitze: Die Schneidkanten der Cutspitze* ermöglichen es der Schraube, sich selbst in das Material einzuschneiden, ohne dass ein vorgebohrtes Loch erforderlich ist. Diese Schrauben können so auch das Holz durchdringen, ohne es zu splittern bzw. zu reißen.
Bohrspitze und Standardspitze

Unterschied zwischen einer Bohrspitze und eine Standard-Spitze bei Holzschrauben.

Hier habe ich diese drei Schrauben mit den entsprechenden Spitzen für Sie verlinkt, falls Sie Bedarf haben:

Letzte Aktualisierung: 13.10.2024, Bilder von amazon.de

So bohren Sie bei Holzschrauben vor – eine Kurzanleitung

Nachstehend habe ich eine kurze Anleitung zusammengeschrieben, aus der Sie herauslesen können, wie ich üblicher Weise beim Vorbohren bei Holzschrauben vorgehe:

  • 1. Schritt: Zuerst wähle ich einen Bohrer* mit einem Durchmesser, der etwas kleiner ist als der Durchmesser des Schraubengewindes, aus. In der Regel kann ich einen Holz- oder Metallbohrer mit etwa 3/4 des Durchmessers der Schraube empfehlen.
  • 2. Schritt: Danach markiere ich die Stelle, an der die Schraube eingedreht werden soll. Das mache ich meist mit einem Bleistift – auf Holz ist dieser immer gut sichtbar.
  • 3. Schritt: Wenn das Bohrloch nur eine gewisse Tiefe haben soll, stelle ich das mit einem Tiefenbegrenzer* ein oder markiere das mit einem Klebestreifen auf dem Bohrer. Die Tiefe des Bohrloches sollte in etwa 75% der Schraubenlänge entsprechen. Wollen Sie also eine 40 mm lange Schraube eindrehen, sollten Sie rund 30 mm tief vorbohren.
  • 4. Schritt: Danach setze ich den Bohrer* an der markierten Stelle an und halten Sie ihn rechtwinklig zur Oberfläche des Holzes. Beim Bohren übe ich einen gleichmäßigen Druck aus und bohren so vorsichtig in das Holz, damit das Ausreißen des Holzes vermieden wird.
  • 5. Schritt: Nach dem Bohren befreie ich das Bohrloch von Holzspänen oder Staub damit die Schraube problemlos eingeführt werden kann. Erforderlichenfalls nehme ich dazu einen Staubsauger.
  • 6. Schritt: Zum Schluss setze ich die Schraube in das vorgebohrte Loch ein und drehe Sie sie vorsichtig mit einem Schraubendreher oder einem anderen geeigneten Werkzeug ein. (Hier erfahren Sie übrigens, wie Sie eine Sechskantschraube lösen ohne Werkzeug).
Anleitung vorbohren

Kurzanleitung zum Vorbohren bei Holzschrauben: Markieren (1), Vorbohren (2), Einschrauben (3), Endergebnis (4)

Vorbohren bei Holzschrauben: Fazit und Zusammenfassung

Durch das Vorbohren bei Holzschrauben mit einem Holzbohrer* wird das Risiko von Holzsplitterung, Schraubenbruch und ungleichmäßigem Eindrehen minimiert. Es ist eine aus meiner Sicht eine bewährte Methode, um Holzschrauben sicher und effektiv zu befestigen.

Ich bohre allerdings auch nicht immer vor. Es kommt eben stark darauf an, in welches Holz geschraubt wird, welcher Schraubendurchmesser geschraubt werden soll und in welchem Zustand das Holz ist. Bei sehr großen Gewindedurchmessern bohre ich zu gut wie immer vor.

Verwenden Sie eine spezielle Schraubenspitze, können Sie auch auf das Vorbohren verzichten. Hier habe ich so eine Spitze für Sie:

Jet-Fast Dielenschrauben 3,2x40 mm, Gelb-chromatiert,...*
  • Abmessung: 3,2 x 40 mm, Paketinhalt: 1000 Stück

Letzte Aktualisierung: 13.10.2024, Bilder von amazon.de


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