Sockelleisten dübeln und schrauben: So gehen Sie dabei vor
Das Befestigen von Sockelleisten (Sesselleisten, Fußleisten) als Abschluss zum Rand des Bodens an der Mauer entlang hat gute Gründe. Für diese Arbeite gibt es einige verschiedene Herangehensweisen, die drei bekanntesten sind das Kleben, das Nageln und das Dübeln. Ich selbst habe bereits geklebt und gedübelt, wobei mir Schraube und Dübel mit Abstand am liebsten sind. In diesem Beitrag erkläre ich daher, wie Sie Sockelleisten dübeln und schrauben, was Sie dabei beachten sollten und was ich von den Alternativen halte.
Dazu sind Sockelleisten überhaupt gut
Sockelleisten sind meiner Ansicht und Erfahrung nach aus mehreren mehreren Gründen wichtig bzw. haben nachstehende Vorteile:
- Ästhetik/Optik: Sockelleisten sind eine wichtige Komponente bei der Gestaltung von Räumen, da sie die Übergänge zwischen Boden und Wand abrunden und das Erscheinungsbild des Raums verbessern. Sie können das Aussehen eines Raums komplett verändern und ihm ein polierteres und professionelleres Aussehen verleihen.
- Schutz: Sockelleisten schützen Wände und Bodenbeläge vor Beschädigungen und Abnutzungsspuren. Sie verhindern, dass Staub, Schmutz und Feuchtigkeit unter die Wände und in die Ecken eines Raums gelangen. Zudem schützen Sie die Wand vor mechanischen Schäden.
- Luftzirkulation: Sesselleisten verhindern, dass Kästen, Betten, etc. direkt an der Mauer stehen. Vor allem im Altbau sind das bevorzugt die Stellen, wo keine Luft zirkulieren kann und sich daher im Laufe der Zeit Schimmel bildet.
- Verkabelung: Sockelleisten können auch als Kanal für Kabel und Leitungen dienen, die unterhalb der Leisten verlegt werden. Damit ist diese Installation nicht sichtbar.
- Isolation: Sesselleisten können dazu beitragen, dass der Raum besser isoliert ist, indem sie den Luftstrom zu minimieren, der durch den Zwischenraum zwischen Wand und Boden strömen kann.
Insgesamt sind Sockelleisten eine wichtige Komponente bei der Einrichtung und Gestaltung von Räumen, die sowohl die Ästhetik als auch die Funktion verbessern können. Meiner Erfahrung nach sind sie allerdings im Hausbau meist das, was nach Jahren immer noch fehlt. Das dürfte meiner Einschätzung nach auch daran liegen, dass es sich ohne sie auch (eine Zeit lang) leben lässt.
Neben der Ästhetik bzw. Optik spielt auch die Funktion der Sockelleiste bei der Raumausstattung eine große Rolle.
Diese Optionen haben Sie, um Sockelleisten zu befestigen
Es gibt meiner Erfahrung nach vier verschiedene Möglichkeiten, wie Sie Sockelleisten befestigen können:
- Kleben: Eine Möglichkeit ist es, dass Sie die Sockelleisten mit Klebstoff befestigen. Dazu können Sie einen speziellen Montagekleber oder doppelseitiges Klebeband verwenden. Das ist schnell und einfach aber oft nicht so stabil, wie andere Methoden.
- Nageln: Hierzu verwenden Sie am besten kleine Nägel oder Nägel mit einem flachen Kopf. Diese Methode ist etwas zeitaufwendiger als das Kleben, bietet jedoch eine stabilere Befestigung. Achten Sie darauf, dass die Nägel in die Wand dahinter eindringen können (verwenden Sie dazu also zum Beispiel Stahlnägel*). Hier erfahren Sie übrigens, ob Sie beim Aufhängen eines Bildes lieber mit einem Nagel oder einem Dübel vorgehen sollten.
- Klemmen: Es gibt auch spezielle Klemmsysteme, die zur Befestigung von Sockelleisten verwendet werden können. Diese Systeme bestehen aus einer Halterung, die an der Wand befestigt wird, und einer Klemmleiste, die in die Halterung eingesetzt wird. Die Sockelleiste wird dann in die Klemmleiste eingedrückt und hält so an der Wand. Ich halte das wiederum fast zu aufwändig für das Montieren von Sesselleisten.
- Schrauben: Äußerst beliebt ist das Dübeln* und Schrauben von Sockelleisten. Diese Methode ist stabil und hält auch größeren Belastungen stand. Zudem sind die Leisten wieder entfernbar. Ich wende am liebsten diese Methodik an, daher auch weiter unten eine detaillierte Schritt für Schritt Anleitung dazu.
Die Wahl der Befestigungsmethode hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie der Art der Wand, der Größe und Form der Sockelleisten und persönlichen Vorlieben.
Es ist auch wichtig sicherzustellen, dass die Befestigungsmethode angemessen ist, um sicherzustellen, dass die Sockelleisten sicher und stabil an der Wand bleiben. Wie gesagt, ich bin ein klarer Fan vom Dübeln der Sockelleisten (mit dem Kleben habe ich bislang keine guten Erfahrungen gemacht).
Vier klassische Befestigungsmethoden für Sockelleisten: Nageln (1), Kleben (2), Klemmen (3) und Schrauben (4).
Sockelleisten dübeln und schrauben: Eine Anleitung
Nachstehend habe ich mir erlaubt, eine kurze Schritt für Schritt zum Dübeln und Schrauben von Sockelleisten zu verfassen. Ich musste ohnehin eine fehlende Leiste im Zimmer meiner Tochter unter ihrem Schreibtisch montieren.
Bei dieser Gelegenheit möchte ich darauf hinweisen, dass ich in diesem speziellen Fall die Leiste nicht hinter dem Schreibtisch sondern zwischen dem Schreibtisch im Sitzbereich geführt habe (das mache ich im Normalfall nicht – aber für das Herzeigen der wesentlichen Schritte reicht auch das):
Das habe ich dazu verwendet
Für die meiner Ansicht nach drei gängigsten Dübel-Größen lautet meine Empfehlung wie folgt:
- Sockelleiste
- Dübel Ø 6 mm* (Sie können aber auch kleinere Dübelgrößen verwenden)
- Für den Dübel passende Schrauben (die optisch auch zur Leiste passen)
- Akkuschrauber
- Metallbohrer 3 mm für die Sockelleiste
- Steinbohrer 6 mm für die Wand
- Bit-Set zum Schrauben
- Maßstab
- Bleistift
- Gehrungslade*
- Metallsäge (Alternative: Feinsäge)
- Staubsauger zum Aussagen des Bohrlochs
Letzte Aktualisierung: 2024-12-28, Bilder von amazon.de
Die benötigten Werkzeuge und Teile habe ich in diesem Bild zusammengetragen. Nicht im Bild: Der Staubsauger.
Ausgangslage: Boden verlegt und Wand fertig
Die Ausgangslage ist relativ klar. Nachdem es sich um eine Innenwand handelt, haben wir den Schreibtisch ganz an die Wand gesetzt. Dadurch ergibt sich ein Bereich von rund 80 cm, bei dem die Sockelleiste fehlt. Links und rechts sind die seitlichen Abschlüsse des Schreibtisches zu sehen. Die Fuge zur Wand ist rund 9 mm groß.
Klare Ausgangslage: Rund 80 cm sind mit einer Sesselleiste auszufüllen.
1. Schritt: Ausmessen und Markieren
Im ersten Schritt habe ich den Abstand auf den Millimeter genau ausgemessen und dann auf die Sockelleiste übertragen. An der Stelle, an der später zu schneiden ist, habe ich mit Bleistift eine Markierung gemacht. Ich empfehle Ihnen hier sehr genau zu arbeiten, damit die Sockelleiste später auch ganz genau passt.
1. Schritt: Ausmessen der benötigten Länge und Übertragen auf die Sockelleiste
2.Schritt: Sockelleiste ablängen
Im nächsten Schritt habe ich die Sockelleiste abgelängt. Dazu verwende ich eigentlich immer eine Gehrungssäge und eine Metallsäge. Diese hat viele kleine Zähne und produziert daher einen sehr feinen Schnitt. Alternativ dazu können Sie natürlich auch mit der Feinsäge arbeiten. Wenn Sie aber auf eine Holzsäge zurückgreifen, dann nicht zu grob von der Zahnung her. Das Ganze habe ich in einer Gehrungslade* geschnitten.
2. Schritt: Gerader Schnitt in einer Gehrungslade mit einer Metallsäge
3.Schritt: Sockelleiste einpassen
Danach habe ich kurz probiert, ob die Länge auch passt. Ansonsten hätte ich entweder nachschneiden müssen (falls zu lang) oder nochmal schneiden (falls zu kurz).
3.Schritt: Einpassen der Sockelleiste
4.Schritt: Löcher in die Sockelleiste bohren
Im Anschluss daran habe ich mit einem Ø 3 mm Metallbohrer (die kann man auch für Holz verwenden) drei Löcher in die Leiste gebohrt. Einmal in der Mitte und je einmal 5 cm vom Rand weg. Für mich sieht diese Aufteilung einfach am besten aus. Von der Höhe her bohre ich die Löcher auch in der Mitte der Sockelleiste – wobei das stark darauf ankommt, wie hoch diese ist.
4. Schritt: Durchbohren der Sockelleiste – aus meiner Sicht sollte das symmetrisch erfolgen und so, dass die Leiste später gut hält.
5.Schritt: Bohrlöcher an der Wand markieren
Im nächsten Schritt habe ich die Sockelleiste wieder eingesetzt und habe dann gleich mit dem Metallbohrer die Löcher an die Wand markiert, an denen später gebohrt werden muss. Das ist zwar praktisch, ich möchte aber nicht verschweigen, dass das auch einen Nachteil hat: Der Metallbohrer wird stumpf. Würden Sie mit einem Holzbohrer die Leiste durchbohren, sollten Sie das sowieso nie machen.
5. Schritt: Die Bohrlöcher werden an die Wand markiert
6.Schritt: Loch in die Mauer bohren
Nun geht es in die Schlussphase: Mit einem 6er Steinbohrer habe ich die Löcher in die Wand gebohrt, in die später die Dübel gesteckt werden. Nach dem Bohren habe ich die Bohrlöcher gut ausgesaugt und auch gleich das Bohrmehl entfernt. Die Lochtiefe habe ich etwa 10 mm tiefer als die Dübellänge gebohrt.
6. Schritt: Mit dem Steinbohrer werden die Dübellöcher in die Mauer gebohrt
7.Schritt: Dübeln für die Sockelleisten setzen
Nun habe ich die Dübel* für die Sockelleiste gesetzt. Ich habe dazu 6 mm Dübel von Fischer* benutzt. Mittels eines Hammers habe ich diese bündig in die Wand geschlagen.
7. Schritt: Das Setzen der Dübel in die Mauer
8.Schritt: Sockelleiste anschrauben
Nun musste ich die Leiste nur noch anschrauben. Dabei habe ich darauf geachtet, die Schrauben nicht zu tief in das Holz zu treiben. Das sieht nämlich unprofessionell aus. Gegebenenfalls können Sie auch mit einem Senkbohrer das Volumen des Schraubenkopfs ausbohren – muss aber im Regelfall nicht sein.
8.Schritt: Das Anschrauben der Sockelleiste
Endergebnis: Sockelleisten gedübelt und geschraubt
Danach war ich fertig. Das Endergebnis kann sich sehen lassen. Nicht nur optisch sondern auch von der Stabilität her war ich mit der Montierten Sockelleiste mehr als zufrieden.
Das Endergebnis: Gut geworden und schnell gegangen.
Sockelleisten dübeln und schrauben: Fazit
Ich bin grundsätzlich ein Fan vom Dübeln von Sockelleisten. Das Anschrauben bringt eine hohe Stabilität mit sich und wenn Sie richtig und sauber arbeiten, sieht es auch gut aus. Mit dem Kleben habe ich keine so guten Erfahrungen gemacht.
Alles, was Sie brauchen sind ein paar Standard-Werkzeuge, Dübel* und Schrauben sowie Messwerkzeuge. Für das Anbringen der obigen 8 cm langen Sockelleiste habe ich rund 20 Minuten gebraucht.
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