Spreizdübel: Eigenschaften, Arten, Verwendung, Tipps & Tricks
Der Spreizdübel ist meiner Ansicht nach zweifelsohne der Dübel, der vermutlich am häufigsten eingesetzt wird. Das Aufhängen von Bildern oder das Montieren von Regalen in heimischen Haushalten wäre ohne den Spreizdübel weit komplizierter als mit ihm. Es gibt zwar viele unterschiedliche Formen und Arten aber vom Funktionsprinzip her sind alle gleich. Auf dieser Seite erfahren Sie alles über den Spreizdübel, wie Sie ihn einsetzen und was es dabei alles zu beachten gibt.
Das ist der Spreizdübel und so ist er aufgebaut
Spreizdübel können sehr vielfältig aufgebaut sein und je nach Hersteller sieht er im Regelfall auch immer etwas anders aus. Allen gemeinsam ist, dass sie aus einem zylindrischen Schaft bestehen und mehr oder weniger große Schlitze an den Zylinder-Seiten aufweisen.
Am oberen Ende ist der Spreizdübel* geschlossen (aber meist gespalten, sodass eine Schraube durchgeschraubt werden kann) und am unteren Ende befindet sich die Einschrauböffnung. Er besteht in so gut, wie allen Fällen aus Kunststoff.
Nachdem ein Bild aber bekanntlich mehr sagt, als Tausend Worte, habe ich hier den typischen Aufbau eines klassischen Spreizdübels mit einem Durchmesser von 8 mm skizziert:
Alles zur Funktionsweise des Spreizdübels
Ein Spreizdübel sieht weder kompliziert aus, noch ist es seine Funktionsweise: Nach dem Bohren eines Lochs in Wand oder Decke mit einem Beton- oder Steinbohrer, führen Sie den Dübel in das Loch ein. Ist das nicht mit bloßem Hineindrücken möglich, sollten Sie einen Hammer dazu benutzen und den Dübel leicht einschlagen.
Durch das Eindrehen einer passenden Schraube (nicht zu groß und nicht zu klein – mehr dazu unten) wird der Spreizdübel seitlich aufgespreizt (daher auch sein Name) und es entsteht eine starre und nachhaltige Verbindung zwischen Baustoff und Dübel. Diese ermöglicht es schwere Gegenstände wie Regale, Schränke oder Bilder sicher zu befestigen. Weiter unten habe ich eine Schritt für Schritt Anleitung dazu erstellt.
Welche Lochgröße für Dübel geeignet ist
Das oft auftretende Problem: Der Durchmesser der Bohrung oder deren Tiefe ist zu groß oder zu klein. Damit Sie effizient und schnell ans Ziel kommen daher hier ein paar Tipps zur richtigen Lochgröße für Dübel:
Bohrlochdurchmesser
Beim Durchmesser des Bohrlochs für den Dübel hält es sich verhältnismäßig einfach: Der Durchmesser des Dübels ist auch gleichzeitig der Durchmesser des zu bohrenden Lochs. Das heißt, wollen Sie einen Ø 6 mm Dübel benutzen, sollten Sie auch mit einem Ø 6 mm Bohrer das Loch bohren. Die Dübelgrößen sind auch so erhältlich, dass es dazu auch mit Sicherheit einen Bohrer gibt (also Ø 5 mm, 6 mm, 8 mm, 10 mm, 12 mm, etc.).
Hier habe ich zwei weiterführende Artikel zu diesem Thema für Sie:
Bohrlochtiefe
Die erforderliche Tiefe eines Bohrlochs für den Spreizdübel* ist abhängig von verschiedenen Faktoren, nämlich:
- Dübellänge: Es ist klar, dass das Bohrloch zumindest so tief sein muss, wie der Dübel lange ist – ansonsten würde dieser aus dem Loch herausschauen und eine spätere Montage von Bildern, Regalen, etc. wäre nicht möglich. Außerdem wäre der Dübel so kaum wirkungsvoll.
- Schraubenlänge: Das Bohrloch sollte zumindest annähernd so tief sein, wie die Schraube lang ist. Bei besonders langen Schrauben kommt das oft zu Tragen. Achten Sie darauf, dann müssen Sie nicht ständig nachbohren.
- Bauteildicke: Bei besonders schlanken Bauteilen, in der Sie mittels Spreizdübel etwas einbohren möchten, sollten Sie darauf achten, den Bauteil nicht zu durchbohren.
Ich gehe betreffend der erforderlichen Bohrlochtiefe beim Bohren von Löchern für Dübel nach der folgenden Faustregel vor:
Bohrlochtiefe beträgt Dübellänge plus 10 mm
Achten Sie vor dem Bohren zudem auf mögliche Leitungen in der Wand bzw. Decke, damit es hier nicht zu Unfällen oder Schäden kommt.
Schraubenlänge und Schraubendurchmesser für Spreizdübel
Auch bei der Länge der künftigen Schraube sollten Sie beachten, dass diese etwas kleiner sein sollte, als der Dübel selbst. Für die gängigen Durchmesser von Spreizdübel* empfehle ich nach meiner Erfahrung folgende Werte und Durchmesser:
- 6 mm Dübel: rund 4- bis 5 mm Schraubendurchmesser
- 8 mm Dübel: rund 5- bis 6 mm Schraubendurchmesser
- 10 mm Dübel: rund 6- bis 8 mm Schraubendurchmesser
Wenn Sie sich an diese Werte halten, können Sie im Normalfall aus meiner Sicht nicht viel falsch machen. Es sollte jedenfalls keine solche Schraube benutzt werden, die den Dübel sprengt.
Anleitung zum Setzen eines Spreizdübels mit anschließender Verschraubung
Nachstehend habe ich zusammengefasst, wie ich beim Setzen eines Spreizdübels mit einem Durchmesser von 8 mm inklusive Verschraubung in einer Ziegelwand vorgehe. Montiert habe ich eine Aufhängung bzw. Halterung für einen Feuerlöscher in meinem Technikraum:
Das verwende ich dazu
Die Utensilien, die ich für das Montieren benutze, sind:
- Bohrmaschine
- Spreizdübel* Ø 8 mm
- Stein- oder Betonbohrer Ø 8 mm
- Maßband bzw. Maßstab
- Stift zum Anzeichnen des Bohrlochs
- Schutzbrille
- Staubsauger
- Schraubendreher
- Schrauben* Ø 5- bis 6 mm
1. Schritt: Anzeichnen des Bohrlochs
Im ersten Schritt messe ich mir üblicher Weise aus, wo der Dübel für die Befestigung, etc. gesetzt werden muss und markiere die Stelle mit einem Kreuz oder einem Ring. Dazu habe ich in diesem Beispiel hier die Halterung gerade an die Wand gehalten und mit einem Bleistift die Löcher an die Wand projeziert.
2. Schritt: Loch bohren
Mit dem Ø 8 mm Bohrer bohre ich nun ein Loch gerade in die Mauer. Der Durchmesser richtet sich nach dem des Dübels und die Tiefe nach der Faustregel von oben (Bohrlochtiefe = Dübellänge + 10 mm).
Ich setze dabei in jedem Fall eine Schutzbrille auf und achte darauf, dass ich nicht schräg komme. Die Schlagbohrfunktion meiner Bohrmaschine nutze ich dabei für das Bohren in Ziegel oder Betonwänden.
Im Anschluss an die Bohrung sauge ich das Bohrloch mit einem Staubsauger aus, damit es sauber ist und es beim Hineinstecken des Dübels keine Probleme gibt.
3. Schritt: Dübel einstecken bzw. einschlagen
Der nächste Schritt ist das Hineinstecken des Dübels. Dies lässt sich meist ohne Probleme durch Hineindrücken mit einem Finger bewerkstelligen. Ist das nicht der Fall, nehme ich einen Hammer und schlage den Dübel vorsichtig in das Loch in der Wand.
4. Schritt: Schraube eindrehen und montieren
Wenn der Dübel sitzt, drehe ich die Schraube* ein. Dazu benutze ich entweder einen Schraubendreher oder – bei mehreren Montagen – einen Bitaufsatz und schraube mit der Bohrmaschine. Wenn die Bohrlochtiefe korrekt gewählt wurde, sollte dieser auch nicht hinten am Bohrloch anstehen, sondern ausreichend Platz haben.
Klarerweise gibt es zwei unterschiedliche Arten, um eine Montage vorzunehmen:
- Jene, bei der die Schraube erst eingedreht wird und denn etwas aufgehängt wird (Bild, Pinwand, Hängesessel, etc.).
- Jene, bei der die Schraube durch einen Gegenstand geschraubt wird, der dann an die Wand fixiert wird (Regal, Garderobe, etc.).
Allgemeine Tipps zum Setzen von Spreizdübeln
Hier habe ich zum Schluss noch ein paar allgemeine Tipps zum Montieren von Spreizdübeln für Sie:
- Verwenden Sie immer die richtige Größe und Art von Spreizdübel* für das zu befestigende Objekt und den Untergrund.
- Verwenden Sie einen Bohrer mit der richtigen Größe, um das Loch für den Dübel vorzubohren.
- Stellen Sie sicher, dass das Loch tief genug gebohrt ist, um den gesamten Dübel aufzunehmen.
- Reinigen Sie das Loch von Schmutz und Staub, bevor Sie den Dübel einführen.
- Führen Sie den Dübel so in das Loch ein, bis er bündig mit der Wand oder dem Untergrund sitzt.
- Verwenden Sie eine Schraube*, die zur Größe des Dübels passt, um das zu befestigende Objekt an der Wand oder dem Untergrund zu befestigen.
- Wenn der Dübel nicht vollständig spreizt, können Sie versuchen, ihn etwas herauszuziehen und erneut einzuführen oder einen größeren Dübel zu verwenden.
- Stellen Sie sicher, dass der Dübel und die Schraube in einem 90-Grad-Winkel zur Wand oder dem Untergrund stehen, um die maximale Stabilität zu gewährleisten.
- Wenn Sie schwere Objekte befestigen, sollten Sie immer mehrere Schrauben und Dübel verwenden, um die Belastung gleichmäßig zu verteilen und ein Herunterfallen zu vermeiden.
Wichtige Fragen und Antworten im Zusammenhang mit Spreizdübeln
Hier habe ich noch die wichtigsten Fragen im Zusammenhang mit Spreizdübeln für Sie zusammengefasst:
Welcher Schraubendurchmesser für welchen Dübel?
Nicht jede Schraube passt auch wirklich in jeden Dübel. Sowohl zu kleine Schraubendurchmesser als auch zu große machen Probleme beim Eindrehen und Montieren. Daher sollten Sie immer die korrekte Schraube wählen – dabei gibt es auch einen gewissen Spielraum, wie Sie anhand der nachstehenden Tabelle sehen können. Alles weitere zu diesem Thema lesen Sie hier: Welcher Schraubendurchmesser für welchen Dübel geeignet ist.
Dübelabmessungen/Dübelbezeichnungen | Dübel | Schraube | |
Ø | Länge | Ø | |
4 x 20 | 4 mm | 20 mm | 2- bis 3 mm |
5 x 25 | 5 mm | 25 mm | 2,5- bis 4 mm |
6 x 30 | 6 mm | 30 mm | 4- bis 5 mm |
7 x 30 | 7 mm | 30 mm | 4,5- bis 5,5 mm |
8 x 40 | 8 mm | 40 mm | 5- bis 6 mm |
10 x 50 | 10 mm | 50 mm | 6- bis 8 mm |
12 x 60 | 12 mm | 60 mm | 8- bis 10 mm |
14 x 70 | 14 mm | 70 mm | 10- bis 12 mm |
16 x 80 | 16 mm | 80 mm | 12- bis 14 mm |
20 x 90 | 20 mm | 90 mm | 16- bis 18 mm |
Spreizdübel: Fazit und Zusammenfassung
Der Spreizdübel* ist einer der einfachsten und bekanntesten Möglichkeiten, Möbel, Bilder oder andere Sachen an einer Wand oder Decke zu befestigen. Die Fixierung erfolgt, in dem eine Schraube in den vorher im Bohrloch versenkten Dübel eingedreht wird. Dadurch spreizt sich der Dübel radial auf und hält im Bohrloch.
Es gibt viele unterschiedliche Produkte auf dem Markt. Ich selbst benutze sehr gerne die nachstehenden Spreizdübel, die ich Ihnen aus eigener Erfahrung zum Kauf empfehlen kann:
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Letzte Aktualisierung: 2024-12-27, Bilder von amazon.de