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Ihr Ratgeber über Schrauben und Dübel

Vollgewinde oder Teilgewinde: Unterschiede & Anwendungen

Gewinde spielen bei Schrauben eine große Rolle – kein Wunder, ohne dieses könnte man die Schrauben weder hinein- noch herausdrehen. Es gibt verschiedene Arten von Gewinden, die je nach gewünschtem Verwendungszweck eingesetzt werden. In diesem Artikel erfahren Sie mehr darüber, ob das Vollgewinde oder das Teilgewinde bei Schrauben sinnvoller ist, wo die Unterschiede liegen und für welche Verbindungen Sie was einsetzen.

Das ist das Vollgewinde und so sieht es aus

Das Vollgewinde ist die Form, bei der das Gewinde über die gesamte Länge des Schaftes erstreckt – also von der Spitze bis zum Schraubenkopf. Es besteht aus einer kontinuierlichen Reihe von Gewindegängen, die – je nach Schraubenart – feiner oder gröber sein kann.

Vollgewinde bieten eine hohe Festigkeit und eine gleichmäßige Verteilung der Belastung über die gesamte Länge der Schraube. Sie werden meiner Erfahrung nach oft dort eingesetzt, wo eine sichere und zuverlässige Verbindung erforderlich ist.

Vollgewindeschraube

Hier im Bild eine Vollgewindeschraube mit grobem Gewinde (für Holz).

Vorteile und Einsatzbereiche von Vollgewindeschrauben

Vollgewindeschrauben* sind besonders gut geeignet für Bauvorhaben, bei denen Holzbauteile dauerhaft hohen Belastungen ausgesetzt sind. Sie eignen sich auch ideal zur Verstärkung von Holzkonstruktionen. Sie bieten eine Reihe von Vorteilen, die bei der Verwendung berücksichtigt werden sollten:

  • Halt: Das Vollgewinde erstreckt sich über die gesamte Länge der Schraube, was eine optimale Verbindung gewährleistet. Dies ist besonders vorteilhaft beim Befestigen von Winkeln, Blechen oder ähnlichen Materialien, da das Gewinde einen starken und sicheren Halt bietet.
  • Dielenbefestigung: Beim Befestigen von Dielen kann das Vollgewinde von Vorteil sein, da es sowohl in die Unterkonstruktion (Balkendecke) als auch in die Diele greift. Selbst wenn die Dielen trocknen und ihre Materialstärke abnimmt, werden sie sicher vom Gewinde gehalten und es treten keine knarrenden Geräusche unter Belastung auf.
  • Lastverteilung: Das Vollgewinde ermöglicht eine gleichmäßige Verteilung der Last über die gesamte Länge der Schraube. Dadurch werden Spannungen und Belastungen gleichmäßig auf die verbundenen Teile verteilt, was zu einer erhöhten Stabilität und Zuverlässigkeit der Verbindung führt.
  • Flexibilität: Da das Gewinde über die gesamte Länge der Schraube verläuft, bietet dies eine größere Flexibilität bei der Auswahl der Verbindungslänge. Je nach Bedarf können Sie die Schraube tiefer oder flacher in das Material eindrehen, um die gewünschte Verbindungsfestigkeit zu erreichen.

Insgesamt gesehen werden Sie meiner Erfahrung nach den überwiegenden Teil Ihrer Schraubarbeiten und Verschraubungen mit Vollgewindeschrauben* durchführen – bei mir daheim ist das zumindest so.

Das ist das Teilgewinde und so sieht es aus

Im Gegensatz dazu ist das Teilgewinde die Form, bei der das Gewinde nur auf einem Teil der Länge der Schraube vorhanden ist. Der Rest (also der Teil unter dem Kopf) weist eine glatte Oberfläche auf. Teilgewinde bieten eine gewisse Flexibilität bei der Positionierung und Justierung der Verbindungselemente.

Sie ermöglichen es, eine gewisse Länge für das Einschrauben in ein Material zu haben, während der nicht gewindete Teil eine stabile Auflagefläche bietet. Das Teilgewinde* einer Holzschraube beispielsweise macht etwa 60 Prozent der Länge der Schraube aus.

Teilgewindeschraube

So sieht eine Teilgewindeschraube aus. Unter dem Kopf befindet sich ein glatter Schaft – erst dann beginnt das Gewinde. Dieses besetzt üblicher Weise etwa 60% des Schaftes.

Hier lesen Sie übrigens, was die wesentlichen Unterschiede zwischen einem Links- und Rechtsgewinde sind.

Vorteile und Einsatzbereiche von Teilgewindeschrauben

Beim Teilgewinde wird das sogenannte Deckholz (das ist das obere Holz zweier Holzverbindungen) fest auf die Konstruktion darunter gepresst. Beim Vollgewinde hingegen kann es vorkommen, dass ein kleiner Spalt entsteht. Das rührt daher, dass beim Teilgewinde eben im Deckholz-Bereich keine Gewindegänge liegen, die einen Spalt produzieren.

Damit einher geht auch ein weiterer Vorteil: Das Deckholz wird mit viel höherer Kraft auf das darunterliegende Holz gepresst. Dies daher, weil der glatte Schaft beweglich im Holz liegt (kein Gewinde vorhanden). Unten entsteht damit ein viel höherer Zug, der dafür sorgt, dass die Hölzer aneinandergepresst werden.

Ein kleiner Nachteil besteht jedoch darin, dass Teilgewindeschrauben* empfindlich auf Bewegungen oder Materialschwund reagieren. Wenn das Material unter dem Schraubenkopf durch Austrocknung oder wiederholte Belastung und Entlastung schwindet, entsteht Spiel und das obere Holzstück kann sich bewegen. Dies führt zu dem typischen knarrenden Geräusch, das man bei alten Dielenböden hören kann. Um das zu unterbinden, ist das sogenannte Fixiergewinde eine Option:

Dieses hat im Bereich der Spitze und unter dem Schraubenkopf ein Gewinde und dazwischen einen glatten Schaft. Es vereint also die positiven Eigenschaften beider Schraubgewinde in einer Schraube.

Unterkonstruktion schrauben mit Teilgewindeschraube

Beim Schrauben einer Unterkonstruktion kann die Teilgewindeschraube ihre Vorteile ausspielen: Das Deckholz (oben) sitzt mit ihr im Regelfall fester auf dem Holz darunter.

Vollgewinde oder Teilgewinde: Zusammenfassung & Fazit

Ob Sie nun ein Vollgewinde oder Teilgewinde verwenden, kommt stark darauf an, für was Sie die Schrauben einsetzen wollen: Um ein Knarren von Terrassendielen später zu verhindern, sollten Sie eher zum Vollgewinde* oder zum Fixiergewinde greifen. Eine starke Verbindung über die gesamte Schraubenlänge erzielen Sie jedoch nur mit dem vollen Gewinde.

Ich verwende zu Hause meistens ein solches Vollgewinde, es sei denn, es gibt einen triftigen Grund. Der Vorteil beim Teilgewinde* liegt ganz klar in der Tatsache, dass die Zugwirkung auf ein mögliches Deckholz sehr stark ist.

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